Hygiene


Kämme machte man im Mittelalter vorzugsweise aus Buchsbaumholz. Solche Kämme, die nicht als Steckkämme dienten, haben in der Regel zwei Seiten mit unterschiedlich feinen Zinken. Gleiches gilt für sog. Dreilagenkämme aus Knochen. Da die einzenen Knochenplatten zu klein waren, wurden mehrere durch zwei Stege miteinander verbunden.
Wollte man Haare gänzlich entfernen, konnten sie mit Pinzetten ausgezupft werden.
unten: Dreilagenkamm aus Knochen, Buchsbaumkamm und Kupferpinzette nach Original vom Montségur (Frankreich) (Foto: F.B.).

Wollte man sich im Mittelalter rasieren, bedurfte es eines Rasiermessers. Zum Schutz der feinen Schneide vor Schäden und um Unfälle zu verhüten, waren sie in der Regel mit einer Blechmanschette umgeben. Aus dieser konnten sie über eine Achse herausgedreht werden. Ein Nachbau hat gezeigt, dass die Klinge fest im Schutz sitzt und trozdem durch leichtes Zusammendrücken des Blechmantels leicht herausgedreht werden kann. Zum Aufweichen des Bartes diente vermutlich lediglich Wasser.
Klinge eines Rasiermessers von Burg Leckstein (2. H. 12.-1. H. 14. Jh.), nach Bizer 2006.

Zwei ochmittelalterliche Klappmesser von Burgen auf der schwäbischen Alb, bei denen sich die Blechmanschette erhalten hat (Zeichnung: F.B.).

Eitel geht die Welt zu Grunde! Wer seine eigene Schönheit optimieren oder bestaunen wollte, der oder die brauchte einen Spiegel. Diese waren im Hochmittelalter noch sehr handlich. Der eigentliche Spiegel bestand aus einem runden Ausschnitt einer großen Glaskugel, der von der Rückseite mit Blei bedampft war. Dadurch war der Spiegel leicht konvex und das Spiegelbild je nach Abstand keiner oder größer. Die Fassung des Glases lag im Ermessen des Preises und konnte aus Holz, Knochen oder Bronze bestehen. Zum Schutz des Glases waren die Spiegel oft so gebaut, dass sie zugeklappt werden konnten.
Eine törichte Jungfrau mit aufwendiger Hochsteckfrisur betrachtet sich in einem zarten Handspiegel. Detail aus dem Apsisfresko in St. Margareth in Lana (Südtirol), um 1215 (Foto: J.N.).
 

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